Bau und StreckeneröffnungDie „Erftbahn” wurde ursprünglich als meterspurige Kleinbahn von der Bergheimer Kreisbahn (BK) am 5. November 1896 für den Güterverkehr eröffnet. Der Personenverkehr folgte am 2. Februar 1897. Ab 1903 erhielt die Strecke ein drittes Gleis, das ab 1904 zurückgebaut wurde. Das Streckennetz diente zum Transport von Landwirtschaftlichen Gütern, insbesondere der Abfuhr von Zuckerrüben. Im Südosten wurden Braunkohle, Briketts und Tongruben auf die Bahn verladen. 1912 kaufte der Staat Preußen die Bergheimer Kreisbahn (BK).Nach dem Ersten Weltkrieg erneuerten die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG)das gesamte Streckennetz und verlegte es auf einen eigenen Bahnkörper. Bis 1927 trug der Bahnhof den Namen Ichendorf. 1928 wurde die Bahnstrecke von der DRG an den Ortsrand verlegt und baute den noch heute erhaltenen Bahnhof Quadrath-Ichendorf in Stile des “Backsteinexpressionismus”.
Das Empfangsgebäude Ichendorf
Die Betriebsstelle Ichendorf erhielt erst 1928 ein Stationsgebäude aus Backstein. Es war ein symmetrisches, traufenständiges und zweistöckiges Bauwerk mit abschließendem Traufgesims unter dem Walmdach. Auf der Ortseite besaß es einen Giebelrisalit mit abschließendem konkav gewölbten Zeltdach und Bahnhofsuhr. Das Bauwerk erhielt Rechteckfenster auf allen Stockwerken. Im Warteraum gab es Fahrkarten- und Gepäckschalter. Eine Gaststätte sowie einen Fahrdienstleiterraum ergänzten die Räumlichkeiten. Im Obergeschoss befanden sich die Wohnungen der Bahnbediensteten.Im Westen entstand ein einstöckiger, separater Güterschuppen aus Backstein mit Seiten und Kopframpe, der durch einen Zwischenbau mit dem Stationsgebäude verbunden war.Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Von 1927 bis 1936 trug der Bahnhof die Bezeichnung Quadrat-Ichendorf.•Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde durch den vorrückenden Braunkohletagebau das Streckennetz erheblich verändert.•1958 baute die Deutsche Bundesbahn (DB) auf dem Hausbahnsteig einen einstöckigen Flachbau für ein Stellwerk. Am Bahnübergang entstand ein Stellwerksgebäude.•1983 erhielt der Anschnitt Horrem - Qudrath-Ichendorf eine elektrische Oberleitung, die aber schon 1996 wieder abgebaut wurde.•2007 stufte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Bahnhof in eine Haltestelle zurück. Die Stellwerke von 1958 wurden aus dem Betrieb genommen.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird als Kulturbahnhof genutzt.
Bahnstation Quadrath-Ichendorf
Bahnhof von 1928
Luftaufnahme
Bilder Quadrath-Ichendorf
Quadrath-Ichendorf - Hp Anst - KQB1 : 63A2 : KS30-Jul03
Planung und KonzessionDurch Amtsblatt der Regierung zu Köln (Jahrgang 1896 Nr 9 Seite 54 und Jahrgang 1892 Nr 14 Seite 111) erhielt der Kreis Bengheim die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Güterverbindungsstrecke bei Horrem (Richtung Mödrath). Gebaut wurde die Strecke von der Baufirma Lenz & Co., die zunächst auch die Betriebsführung übernahm.