Bau und StreckeneröffnungDie Bauarbeiten an der Strecke begannen in Grimmelshausen am 18. Februar 1856. Die 130,1 Kilometer lange „Werrabahn“ wurde am 2. November 1858 von der Werra Eisenbahn-Gesellschaft(WEG) in Betrieb genommen.
Das Empfangsgebäude Immelborn
Das zweistöckige Stationsgebäude mit Satteldach auf T-förmigen Grundriss war ein variierter Typenbau aus Fachwerk. Im Erdgeschoss gab es Warteräume, Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume und einen Güterboden. Daneben befand sich ein Aborthäuschen ebenfalls aus Fachwerk. Im Nordwesten war ein einstöckiger Fachwerkanbau für die Bahnhofsgaststätte errichtet worden. Im Erdgeschoss befanden sich Wartesäle sowie Fahrkarten- und Gepäckschalter, ein Güterboden und weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Dienstwohnungen und eine Wohnung für den Bahnhofswirt W. Müller entstanden.Der Hausbahnsteig erhielt eine Teilüberdachung aus Holz.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseIII.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1862 wurde ein neuen Güterschuppen errichtet, da der Güterboden zu klein geworden ist.•1867 entstand eine zweite Ladestraße.•1880 verdoppelte die Bahn praktisch das Stationsgebäude um einen Anbau auf T-förmigen Grundriss, der dem Baustil dem Hauptgebäude angepasst wurde.•Am 1. August 1889 eröffnete die WEG ihre 8,6 Kilometer lange Strecke nach Steinbach (Kr. Meiningen). Dafür wurde die Gleisanlage erweitert. Immelborn wurde zum Trennungsbahnhof. Die Werrabahn erhielt drei Hauptgleise mit einem schmalen befestigten Mittelbahnsteig.•Im März 1892 erhielt der nördliche Bahnhofskopf ein dreiflügeliges Einfahrsignal. Somit war die Einfahrt in Richtung Liebenstein gesichert.•Wahrscheinlich in den 1930er-Jahren wurde ein Stellwerksgebäude am Bahnübergang errichtet.•1956 erhielt ein neues Kieswerk einen Gleisanschluss.•Am 4. August 1968 wurde der Personenverkehr nach Steinbach eingestellt.•Am 13. Januar 1973 stellte die Deutsche Reichsbahn (DR) den Güterverkehr nach Steinbach ein und baute das Streckengleis ab Kilometer 1,1 bis 8,6 zurück.•In den 1970er-Jahren erweiterte die DR die Gleisanlage in nordwestlicher Richtung.•1997 wurde der Gleisanschluss zum Kieswerk stillgelegt.•Seit 2006 wird der Anschluss zum Kieswerk wieder benutzt. Die Bundeswehr nutzt das Freiladegleis gegenüber dem Stationsgebäude zur Holzverladung. Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude erhielt einen einstöckigen, modernen Anbau der das Gesamtbild stört. Alle Fenster und Türen im Erdgeschoss wurden verschlossen. Der südöstliche Giebel wurde verschiefert. Das Gebäude ist weitgehend im Zustand von 1920 erhalten geblieben.
Die Eisenbahn “kam” am 2. November 1858 nach Immelborn. Also 23 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Immelborn hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2020 waren es 4.559 Einwohner). Immelborn gehört seit 2012 zur Gemeinde Barchfeld-Immelborn.
Bilder Immelborn
Bahnhof um 1860
Luftaufnahme
Bahnhof 1920
Immelborn - Bf - UIMB1 : 67B3 : SD41-Mai19
Planung und KonzessionDurch Sachsen-Meininger Konzession vom 20. Dezember 1855 (Gesetzsammlung Sachsen-Meiningen Jahrgang 1855 Seite 130), Sächsisch-Weimar Konzession vom 21. Dezember 1855 (Regierungsblatt für Sachsen-Weimar Jahrgang 1856 Seite 36) und Sachsen-Coburg-Gotha Konzession vom 27. Dezember 1855 (Gesetzsammlung für Coburg-Gotha 1856 Seite 393) erhielt die Werra Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Eisenach - Bad Salzungen - Breitungen - Schwallungen - Wasungen - Meininegen - Grimmenthal - Therma - Hildburgshausen - Eisfeld - Coburg.Nach den Staatsverträgen zwischen Preußen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg-Gotha vom 27. Mai 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 331), nach dem Preußischen Gesetz vom 16. Juli 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 315) und nach dem Preußischen Erlaß vom 16. August 1895 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1895 Seite 523) ist die Strecke am 1. Oktober 1895 in Preußisches Staatseigentum übergegangen.Durch Preußische Konzession vom 19. Dezember 1887 (Eisenbahn Verordnungsblatt 1888 Seite 75 und Gesetzsammlung Jahr 1887 Seite 50) und Meininger Konzession vom 13. Januar 1888 (Sachsen-Meningen Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Seite 211) erhielt die Werra Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Immelborn - Liebenstein - Schweina.